Der Künstler Rudi Stolle wird am 3. Oktober 1919 in Meissen als zweiter von drei Söhnen des Steindruckers Max Stolle und seiner Ehefrau Elise geboren. Von 1926 bis 1934 besuchte er die Volkshochschule in Meissen und begann 1934 mit einer Lehre als Lithograph, bereits zu dieser Zeit nimmt Stolle an Kursen der Malerklasse der Porzellan Manufaktur Meissen teil - parallel nimmt er an Kursen der staatlichen Kunstgewerbeakademie Dresden teil.  Nach Abschluß seiner Lehre arbeitet er zunächst als Lithograph und wird 1940 als Soldat eingezogen - erst in Polen dann in der Ukraine, ab 1941 ist er als Soldat in Ost und Südfrankreich ab 1943 in Monte Cassino in Italien stationiert. 1944 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wird in die USA gebracht. Ab 1945 ist Stolle in England und besucht Stratford on Avon, wo er Shakespeare-Erlebnisse sammelt, er besucht u.a. auch Liverpool und Birmingham. Ab 1947 arbeitet er als Blumenmaler in der Porzellan Manufaktur Meissen. Seit 1966 kommt es zu ersten engeren Kontakten zu den Künstlern Ludwig Zepner und Heinz Werner - es entstehen jetzt erste eigene künstlerische Entwürfe die in zusammenarbeit mit Heinz Werner umgesetzt werden. 1974 unternimmt er eine Studienreise nach Rerik an der Ostsee - 1977 führt ihn eine Studienreise nach Ungarn - er nimmt an Symposien teil u.a. am internationalen Keramiksymposium zusammen mit Heinz Werner, Ludwig Zepner und Peter Strang. Zusammen mit diesen Künstlern werden erste unikative Arbeiten in Meissener Porzellan kreiert. 1981 führt ihn eine Studienreise nach Japan, wo er u.a. die Städte Tokyo Kobe und Arita besucht, gleichzeitig besucht er Ausstellungen mit unikativen Meissener Porzellanen die er zusammen mit Heinz Werner Ludwig Zepner und Peter Strang kreiert hat. Es folgen weitere Studienreisen bis zu seinem Austritt aus der Manufaktur. Jedoch bleibt er bis zu seinem Tod im Jahre 1996 weiter künstlerisch aktiv. Stolle hat ein beeindruckendes malerisches Werk, und darüber hinaus wichtige Dekore für die Manufaktur Meissen entworfen die heute zu den begehrtesten der modernen Produktion zählen. Desweiteren sind zahlreiche der wichtigen Unikate von ihm geschaffen worden. Heute befinden sich Arbeiten Stolles in zahlreichen bedeutenden deutschen und internationalen Museen u.a. im Meissen Museum Sapporo in Japan.

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